Hersteller › Fiat

Fiat

 

Gegründet wurde die Firma am 11. Juli 1899 von acht Gründungsmitgliedern, unter ihnen Giovanni Agnelli senior, der Großvater von Giovanni Agnelli. Das erste Modell war der 3 1/2 HP, von dem von 1899 bis 1900 ca. 20 Exemplare hergestellt wurden. 1900 wurde daraus der 6/8 HP abgeleitet, aus dem 1901 der 8 HP hervorging. 1903 kam der 12 HP auf den Markt. Im selben Jahr begannen nach den Exporten nach Frankreich und England auch die in die USA, und die Jahresproduktion betrug 134 Exemplare.

Steckbrief

Unternehmensform :Società per Azioni
ISIN :IT0001976403
Gründung :11. Juli 1899
Unternehmenssitz :Turin
Mitarbeiter :198.348 (2008)
Umsatz :59,380 Mrd. EUR (2008)
Webseite :http://www.fiatgroup.com
Anschrift :Fiat S.p.A.
C.so Agnelli, 200
10135 Turin
 

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Detailierte Informationen

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Gegründet wurde die Firma am 11. Juli 1899 von acht Gründungsmitgliedern, unter ihnen Giovanni Agnelli senior, der Großvater von Giovanni Agnelli. Das erste Modell war der 3 1/2 HP, von dem von 1899 bis 1900 ca. 20 Exemplare hergestellt wurden. 1900 wurde daraus der 6/8 HP abgeleitet, aus dem 1901 der 8 HP hervorging. 1903 kam der 12 HP auf den Markt. Im selben Jahr begannen nach den Exporten nach Frankreich und England auch die in die USA, und die Jahresproduktion betrug 134 Exemplare. 1905 übernahm Fiat die Ansaldi-Werke, gründete Fiat-Ansaldi, aus der schließlich die Brevetti-Fiat-Gesellschaft hervorging. Während in Europa damals der Automobilsport gegenüber der Luftfahrt zurücktreten musste, blieb dieser neue Sport in den USA weiterhin sehr populär. 1911 startete Fiat deshalb mit 3 neu entwickelten S 74 beim Großen Preis von Amerika. Die roten Fiat beherrschten das Rennen. 1912 begann mit der Produktion des Zero die Großserienproduktion. Der Zero war eine Voiturette, also ein Kleinwagen unter 2 Liter Hubraum, von dem mehr als 2000 Exemplare in den Karosserieformen Torpedo und Spider hergestellt wurden. 1914 wurde für den GP von Frankreich der S 57/14 entwickelt. noch bis 1921 Erfolge bei Autorennen erzielte. Nach dem 1. Weltkrieg wurde ab 1919 mit dem Modell 501 die Rationalisierung der Produktion durch Normierung vorangetrieben: Die Menge der Stahlrohre wurde um 70 % reduziert, aus über 1000 verschiedenen Metallrohrtypen wurden 36 und mehrere hundert Kugellager wurden auf 52 herabgesetzt. Sowohl Produktion als auch Transport und Lagerhaltung wurden vereinfacht.

Der 501 wurde als Limousine, Spider und Torpedo hergestellt und leistete bei 1500 cm³ 23 PS. Bis Ende 1926 wurde er 45.000 mal gebaut. Er stellte einen Exporterfolg dar und erzielte in seiner Sportversion ab 1920 auch Erfolge bei Sportrennen. Ab 1925 führte Fiat bei seinem neuen Modell 509 eine weitere Neuerung ein, die den Verkauf und damit die Massenmobilisierung weiter steigern sollte: den Kreditverkauf. als Torpedo, 1927 wurde beim GP von Monza der 806 vorgestellt. Er galt als avantgardistisches Fahrzeug, das mit 12 Zylindern und Kompressor bei 1500 cm³ 187 PS bei 8500 U/min leistete und sofort den GP von Monza gewann. Danach zog sich Fiat vom Automobilsport zurück, da man sich auf die Produktion von Massenfahrzeugen konzentrieren wollte. Anfangs der dreißiger Jahre fand eine Revolution im Karosseriedesign statt. Der Fiat 1500 des Jahres 1935 war das erste Fiat-Modell dieser Entwicklung. Er wurde begeistert als Vertreter moderner Zeiten begrüßt. 1936 folgte ihm der revolutionäre 500, Topolino genannt, dessen Stammbaum bis 1916 zurückreichte, ohne dass je eine Serienproduktion daraus wurde, 1937 folgte die Neuauflage des völlig neu konzipierten Balillas, und 1949 wurde der neue 500C auf den Markt geschickt. 1950 erschien der vollkommen neue Fiat 1400 als Limousine und Cabrio, 1952 der große Bruder Fiat 1900 als Limousine und Coupé. Von 1960 bis heute hat sich Fiat zu einer internationalen Firmengruppe entwickelt, die weitaus mehr herstellt als nur Autos. Fiat ist im Versicherungsgeschäft sowie in der Bankenlandschaft präsent und stellt u. a. Bauteile für Kernkraftwerke her. Des Weiteren war Fiat im Flugzeug- und Flugmotorengeschäft genauso präsent wie im Bau von riesigen Staukraftwerken für Stauseen. Seit Anbeginn war Fiat auch bekannter Hersteller von Schiffsmotoren. Auch die Neigezugtechnik deutscher ICEs stammt teilweise von FIAT (Ferroviaria), sogar Straßenbahnen gehörten und gehören noch heute zum Programm.

Mit den neuen Modellen 128 und 127 hatte man für 1969 und 1971 Europas Autos des Jahres entwickelt und trotz sich abzeichnender Qualitätsprobleme große Verkaufserfolge. Außerdem erwies sich der 124 seit 1966 als großer Verkaufserfolg. Die Produktion wurde nun weltweit ausgebaut: in der Türkei, Argentinien, Brasilien und Polen. Zu Beginn der siebziger Jahre war man in Konkurrenz zu VW, dem größten Automobilkonzern in Europa.
Ab Mitte der 70er Jahre begann der Abstieg; erst schleichend, dann immer schneller. Die Mitte der 80er Jahre verfehlte Modellpolitik sowie mangelnde Qualität der Fahrzeuge stürzte Fiat in eine tiefe Krise. Selbst Erfolgsmodelle wie der Punto, der Tipo, der Panda oder der Cinquecento konnten den Verfall des Konzerns nicht verhindern. Andere neue Modelle, wie der neue Multipla, der Seicento oder der Doblo, der Stilo, der Palio und der Ulysse blieben Außenseitermodelle, die nie an den Massenerfolg früherer Modelle anschließen und sich auch nicht mit dem Erfolg der Konkurrenz messen konnten. Der Fiat Palio war nur in Schwellen-ländern mäßig erfolgreich, für die er auch geplant wurde.

Ein großes Problem war, dass die Autosparte finanziell ausgehöhlt wurde, um Investitionen in anderen Bereichen zu tätigen. Der Marktanteil in Europa sank in den 90er Jahren stetig und erreichte zu Beginn des neuen Jahrtausends kritische Werte. Kritiker sehen die Hauptschuld bei Giovanni Agnelli, dem 2003 verschiedenen Fiat-Vorstandsvorsitzenden, durch verfehlte Managementpolitik das Unternehmen schwer beschädigt habe. Umberto Agnelli leitete ein umfassendes Restrukturierungsprogramm ein, um die Fiat-Gruppe zu retten. Die Familie Agnelli unterstützte das Hilfsprogramm ihrerseits mit einer Finanzspritze von 750 Mio. Euro. Gerade als die umfassenden Strukturierungsmaßnahmen zu greifen begannen - Fiat brachte neue vielversprechende Modelle wie den Minivan ?Idea? mit höheren Qualitätsansprüchen auf den Weg - verstarb am 27. Mai 2004 mit Umberto Agnelli der letzte Enkel des Firmengründers. Fiat Ferroviaria übernahm 1995 das Schienenfahrzeuggeschäft der SIG. Im Jahr 2000 dann wurde der Bereich Schienenfahrzeuge des Fiat-Konzerns an Alstom verkauft. Am 14. Februar 2005 einigte sich Fiat mit dem amerikanischen Konzern General Motors, gegen eine Zahlung von 1,55 Milliarden Euro auf seine Put-Option zu verzichten. Mit dieser hätte Fiat GM dazu verpflichten können, seine Autosparte, an der die Amerikaner bereits zu 10 % beteiligt waren, aufgrund einer Übereinkunft aus dem Jahr 2000 vollständig zu übernehmen. Darüber hinaus veräußert GM seinen verbleibenden Anteil von 10 %. Damit ist Fiat nun wieder komplett in italienischer Hand. Nach der Auflösung mit GM wurden mehrere neue Kooperationen eingefädelt, wie z. B. mit der PSA, Ford und Tata Motors. Ab dem 4. Quartal 2005 konnte die Personenwagentochter Fiat Auto erstmals seit viereinviertel Jahren wieder einen Betriebsgewinn verbuchen. Auch der Absatz der neuen Modelle entwickelt sich vielversprechend. Der neue Fiat 500, übertraf jegliche Erwartungen, was das Bestellaufkommen betrifft. Experten deuten dies als ?Zeichen eines Turnarounds? und als ?geglückte Sanierung?. Für die Zeit nach 2009 existieren zurzeit Pläne, im Zastava-Werk die Produktion oder zumindest Teilproduktion des neuen Fiat Topolino (ähnlich dem neuen Ford Ka, nicht zu verwechseln mit dem Fiat 500) zu beginnen. Am 30. April 2009 wurde der Einstieg mit zunächst 20% an der Chrysler Group bekanntgegeben.

Modelle: Punto Evo, 500 C, 500, Grande Punto 3 + 5 Door, Linea, New Croma, Bravo, Pallo, Sedici, Idea, Nuovo Doblo, Panda, Multipla, Pallo Weekend, Punto 3 + 5 Door, Panda 4x4, Albea, Sienna
Stilo 3 + 5 Door, Multi Wagon Stilo, Ulysse