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Matra

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Mécanique Avion TRAction, kurz Matra ist eine im Jahre 1945 gegründete französische Firma mit einem weitreichenden Tätigkeitsbereich, zunächst in den Bereichen Flugzeug- und Rüstungsbau sowie der Kunststoffverarbeitung.
Jean-Luc Lagardère kaufte massiv Firmen auf. Dadurch entstand für Matra ein sehr vielseitig ausgerichtetes Tätigkeitsfeld. Heute firmiert ein Teil dieses Unternehmens (nach der Fusion von Aérospatiale und Matra Haute Technologie zu Aerospatiale-Matra) und Matra Marconi Space unter dem Namen Groupe Lagardère. Matra selbst gehört seit 2004 zur EADS (European Aeronautic Defence and Space Company), an dem die Lagardère Gruppe einen 15%igen Anteil hält.

Steckbrief

Gründung :1945
Unternehmenssitz :Frankreich
Mitarbeiter :Fahrzeugwerk ab 2003 geschlossen
Webseite :heute zur Pinifarina zugehörig
Anschrift :Matra
Romorantin-Lanthenay
 

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Detailierte Informationen

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Mécanique Avion TRAction, kurz Matra ist eine im Jahre 1945 gegründete französische Firma mit einem weitreichenden Tätigkeitsbereich, zunächst in den Bereichen Flugzeug- und Rüstungsbau sowie der Kunststoffverarbeitung. Jean-Luc Lagardère kaufte massiv Firmen auf. Dadurch entstand für Matra ein sehr vielseitig ausgerichtetes Tätigkeitsfeld. Heute firmiert ein Teil dieses Unternehmens (nach der Fusion von Aérospatiale und Matra Haute Technologie zu Aerospatiale-Matra) und Matra Marconi Space unter dem Namen Groupe Lagardère. Matra selbst gehört seit 2004 zur EADS (European Aeronautic Defence and Space Company), an dem die Lagardère Gruppe einen 15%igen Anteil hält.

Anfang der 1960er Jahre übernahm Matra den Autohersteller René Bonnet. Diese Firma hatte zwei Standbeine: Herstellung und Einsatz von Rennwagen sowie die Kleinserienproduktion von Sportwagen. Matra erwarb das Unternehmen vor allem als Imageträger, damit der Markenname nicht nur mit Rüstungsgütern in Verbindung gebracht wurde. Auch nach der Übernahme blieb das Unternehmen, jetzt als \\'Matra Automobile\\', in ihrer Ausrichtung unverändert. Um 1970 folgte die nächste Zäsur, als \\'Matra Automobile\\' den Vertrieb an die französischen Niederlassung \"Simca\" des amerikanischen Autogiganten Chrysler abgab. Von nun an wurden die Fahrzeuge unter dem Markennamen \\'Matra-Chrysler-Simca\\' verkauft. Auch unter Chrysler wurden zunächst Rennsport und Serienfertigung parallel betrieben, wobei der Schwerpunkt sich im Laufe der Jahre immer stärker in Richtung Serienproduktion verlagerte. Ab Mitte der 70er Jahre wurde die Modellpalette um das Freizeitfahrzeug Matra-Simca Rancho erweitert, ein (zu) früher Vorläufer der heutigen SUVs. Zur gleichen Zeit wurden die Rennsportaktivitäten vollständig eingestellt. Chrysler, wirtschaftlich schwer angeschlagen, verkaufte seine gesamten europäischen Aktivitäten an den französischen PSA-Konzern. PSA hatte kein Interesse an Matra, das Unternehmen wurde wieder in den \\'alten\\' Matra-Konzern eingegliedert. Da Peugeot den Markennamen Simca durch den Namen Talbot ersetzte, wurden die Matras in den Folgejahren als Talbot Matra verkauft. 1983 endete die Zusammenarbeit mit PSA/Talbot. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Ende der Automobilproduktion arbeitete Matra in Partnerschaft mit Renault. Diese Zusammenarbeit endete mit der Insolvenz von Matra Automotive im Frühjahr 2003. Heute existiert von Matra Automotive nur noch die Entwicklungsabteilung, die von Pininfarina übernommen wurde. Matra stieg 1968 mit dem MS10 als Chassis-Hersteller in die Formel 1 ein. Jackie Stewart wurde 1969 mit einem durch das britische Tyrrell-Team eingesetzten Matra MS80 Weltmeister. Der Wagen wurde dabei mit einen Rennmotor von Ford-Cosworth angetrieben. Es wurde auch eine Allrad-Version (Matra MS84) eingesetzt, während auch Lotus und McLaren mit dem Konzept experimentierten. Aber nur Matra-Pilot Johnny Servoz-Gavin errang mit einem allradgetriebenen F1-Boliden einen WM-Punkt (6. Platz, Mosport Park, Kanada). Für die Saison 1970 drängte Matra auf die Verwendung des eigenentwickelten V12-Motors, worauf sich Tyrrell von den Franzosen trennte und eigene Chassis baute. Der Matra MS630 war die konsequente Weiterentwicklung des MS620 aus dem Jahre 1966. Der Wagen wurde flacher und länger und erhielt große Lufteinlässe vor den Hinterrädern um den V8-Motor von BRM Besser kühlen zu können. Der MS630 galt als einer der fortschrittlichsten Prototypen seiner Zeit. Sehr erfolgreich war Matra mit Sportwagen für Langstrecken-Rennen, die mit diesem V12-Motor ausgestattet waren. Die Matra MS670 und Matra 690 gewannen die 24h-Rennen von Le Mans in den Jahren 1972, 1973 und 1974, sowie die Markenweltmeisterschaft 1973, wobei die Titelverteidiger Ferrari 312PB besiegt wurden. Das letzte von René Bonnet vorgestellt Sportwagenmodell namens Djet wurde zunächst unter dem Markennamen Matra weiter produziert und vertrieben. 1967 wurde der Djet durch den Matra 530 abgelöst, der nach einer Rakete aus dem Rüstungsbereich der Firma benannt war. Der Matra 530 war ein viersitziger Mittelmotor-Sportwagen mit Ford V4-Motor, der genau wie sein Vorgänger über seinem Stahlchassis eine Kunststoff-Karosserie trug - eine Bauweise, die alle späteren Matra-Modelle auszeichnet. Von diesem Modell wurden ebenso wie von seinem Vorgänger nur wenige hundert Exemplare pro Jahr hergestellt.

Nach der Übernahme durch Chrysler musste dieses Modell schon aufgrund seiner Ford-Technik schnellstmöglich ersetzt werden. So erschien 1973 ein neues Modell, dessen Technik von der europäischen Chrysler-Tochter Simca stammte: Der Matra Bagheera (in Anlehnung an den Panther aus dem Dschungelbuch). Dieses Modell zeichnete sich durch drei nebeneinander angeordnete Sitze aus - eine Bauweise, die auch beim 1980 erschienenen Nachfolgemodell Matra Murena beibehalten wurde. Die Produktionskapazität wurde kontinuierlich erweitert, die Produktion lag jetzt bereits bei mehreren tausend Fahrzeugen im Jahr.



Modelle: keine aktuellen Modelle