• Sie befinden sich hier:
  • KFZ-Wissen
  • ¬ Zweitaktverbrennungsmotor

KFZ-Wissen › Zweitaktverbrennungsmotor

ANZEIGE:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten deutsche und französische Motorenbauer zunächst das Viertakt-Prinzip: Die Arbeitsschritte Ansaugen, Verdichten, Zünden und Ausstoßen wurden durch je eine Kolbenbewegung realisiert. Dies erforderte allerdings den materialintensiven Einsatz von Ventilen. 1878 erfand deshalb der schottische (!)Ingenieur Dugald Clerk eine sparsamere Bauweise. Er baute den ersten Zweitaktmotor, indem er die vier Arbeitstakte zu zwei Bewegungen zusammenfasste:

1.Während seiner Aufwärtsbewegung verdichtet der Kolben ein Luft-Kraftstoff-Gemisch und saugt an der Unterseite gleichzeitig neues Gemisch an.

2. Infolge der Zündung bewegt sich der Kolben nach unten. Dabei entweicht oben durch eine Auslassöffnung das Abgas. Zugleich drückt die Kolbenunterseite auf das im ersten Takt angesaugte Gemisch, welches nun durch einen Überströmkanal auf die Kolbenoberseite gelangt.

Durch diese Einsparung der Ventile erfordert der Zweitaktmotor einen geringeren Materialaufwand und weniger bewegliche Teile. Dem stehen allerdings folgende Nachteile gegenüber:
*Die Kraftstoffzufuhr ist schlecht optimierbar, was einen relativ hohen Verbrauch bewirkt.

*Zweitakter erzeugen einen hohen Geräuschpegel sowie einen vergleichsweise unruhigen Motorlauf.

Aufgrund dieser Schwächen wird der Zweitaktmotor in der Fahrzeugtechnik kaum noch eingesetzt. Seine Anwendung beschränkt sich mittlerweile meist auf kleinere Zweiräder. In der Garten- und Forsttechnik hingegen werden die robusten Zweitaktmotoren bis heute vielfältig genutzt, z. B. für Kettensägen, Rasenmäher oder Motorsensen.